Freiwillige Feuerwehr Ahorn

Historische Handdruckspritze

Kurz vor Weihnachten war es dann soweit, und Kommandant Thomas Vetter, Atemschutzgerätewart Manuel Reblitz und Vorsitzender Frank Haug machten sich auf in das 130 km entfernte Schwabach, um das Stück örtliche Feuerwehrgeschichte heimzuholen.

„Im vergangenen Jahr konnte ein neues Feuerwehrlöschfahrzeug HLF 20 den Feuerwehrkameraden übergeben werden. Jetzt haben wir quasi die Großmutter davon zurückbekommen. Also zurück zu den Wurzeln“, freut sich Bürgermeister Martin Finzel.

Recherchen haben mittlerweile ergeben, dass die Handdruckpumpe in Ahorn 84 Jahre lang – sprich von 1867 bis 1951 – im Einsatz war. Von Pferden gezogen, löschten die Wehren damit etliche Brände. Durch eine ständiges Auf- und Abbewegung eines riesigen Hebels pumpten damals die Feuerwehrleute Wasser aus einen nahe gelegenen Fluss oder Teich in einen Zwischenspeicher. Gleichzeitig wurde das eingespeiste Wasser durch zwei Öffnungen auf der anderen Seite gedrückt. An diese wurden zwei Schläuche befestigt, wodurch das ausgebrochene Feuer gelöscht werden konnte. Ein richtiger Kraftakt. Für dieses Prozedere war es notwendig, dass die Spritze in der Nähe eines Gewässers stand. „War dies nicht der Fall, so musste der Wasserspeicher per Hand mit Eimern gefüllt werden,“ mutmaßt Thomas Vetter.

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Ahorn war zwar bekannt, dass Anfang der 50-ziger Jahre die Spritze ausrangiert und an einen Schrothändler verkauft wurde. Dass sie jetzt in Schwabach wieder aufgetaucht ist, hat keiner erwartet. Klar war aber von Anfang an, dass die historische Spritze heimgeholt werden muss. Die Firma Weberpals stellte einen Anhänger zur Verfügung, so dass die Rückführung auch in die Tat umgesetzt werden konnte.

Da der Platz im Feuerwehrhaus Ahorn sehr knapp ist, steht die Handdruckspritze aktuell in einer Halle in Grub am Forst und wartet, unter einer Plane versteckt, auf den nächsten Schritt: die Restaurierung. Hierfür müssen jedoch Fachleute befragt werden, da jeder Schritt mit Bedacht ausgeübt werden muss. Viel zu hoch wäre das Risiko, etwas unwiederbringlich zu zerstören. Bei solchen Funden ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Offen ist noch, was mit der historischen Spritze nach der Restaurierung passieren soll. Kommandant Vetter würde es begrüßen, wenn sie in der Alten Schäferei einen Platz finden würde und so auch weiterhin vor Umwelteinflüssen geschützt wäre. Bürgermeister Martin Finzel findet hingegen, dass man die Spritze auch für die Kinder- und Jugendarbeit der Feuerwehren heranziehen könnte und so die Jüngsten bei Festen ausprobieren könnten, wie vor 150 Jahren Brände gelöscht wurden. Das würde jedoch nur möglich sein, wenn die alte Spritze wieder funktionstüchtig gemacht werden könnte.

Da im Jahr 2025 die Gemeinde Ahorn ihr 950-jähriges Bestehen feiert, wird aktuell an die Erstellung einer Chronik gearbeitet. „Da kommt so ein Fund wie gerufen. Falls jemand noch Bilder von dieser Handdruckspritze hat, wären wir dankbar, wenn uns diese zur Verfügung gestellt werden könnten.“ so Bürgermeister Martin Finzel.